Hallihallo meine Lieben,
etwas verspätet, aber weiter geht es in der Berichterstattung...
Nachdem ich wieder auf dem Berg angekommen war und nochmals die schöne Aussicht auf das Tal genoss, ging es in Schussfahrt wieder zurück auf den Little River Bike Trail.
Diesen habe ich in der nähe von Greenpark verlassen, um weiter nach Süden
zu radeln.
Nach 65 km habe ich mein Nachtlager auf einen kostenlosen Campingplatz in der Nähe von Leeston am Lake Ellesmeere aufgeschlagen. Diesen habe ich durch die kostenlose App CamperMate ausfindig gemacht.
Auf den kostenlosen Zeltplätzen gibt es meist nur eine Toilette. Dieser hatte (glücklicherweise) auch eine kalte Außendusche, um sich etwas zu erfrischen. Das Wort trifft es in der Tat =)! Abendbrot hatte ich mir in Leeston im Supermarkt besorgt. Lecker Dosensuppe... die ich mir mittels meines Campingkochers warm gemacht habe.
Die nächsten Tage ging es über Ashburton, Geraldine, Cave, Fairlie zum Lake Tekapo.
Die Nächte verbringe ich teils auf normalen und teils auf kostenlosen Campingplätzen, um etwas Geld zu sparen. Die Preise für eine Nacht mit Zelt schwanken in Neuseeland von 12 bis 30$.
Das Landschaftsbild in dieser Region ist meist von weiten Weiden geprägt. Hauptsächlich begegnen einem hier Kühe und unendlich viele Schafe *mähh ähh*. Ca. 30 Millionen Schafe soll es in Neuseeland geben und im Gegensatz dazu ca. 4 Millionen Einwohner. Kann man nur hoffen, das diese keine Meuterei anzetteln... =).
Man trifft unerwartet viele Radreisende in Neuseeland, was mich anfangs ziemlich überrascht hat. Bin doch nicht der einzige Verrückte der auf die glorreiche Idee kommt, mit dem Fahrrad durch Neuseeland zu radeln ;).
In Fairlie habe ich zb einen Amerikaner (Dr. Scott Acton) kennengelernt, der am Bau des James Webb Space Telescope mitwirkt. Dieses soll irgendwann das Hubble Telescope ersetzen. Scot befindet sich auf einer World Bicycle Tour, um das Projekt etwas bekannter zu machen. Dafür hält er verschiedene Vorträge an Universitäten und Schulen... coole Sache!
Von Fairlie aus gelangt man auf der SH8 Road zum Lake Tekapo. Zuvor gilt es jedoch den 709 m hohen Burkes Pass zu überwinden ;)...
Völlig verschwitzt und außer Atem am Hochplato angekommen, erwartet einen ein fantastischer Ausblick auf die Neuseeländischen Alpen.
Nach einer entspannten Abfahrt, trifft man auf einen glasklaren blauen Lake Tekapo.
Licht, das von winzigen Steinpartikeln reflektiert wird, verleiht den gletschergespeisten Lake Tekapo einen milchigen Blauschimmer.
Im Ort Tekapo habe ich 2 Tage verbracht. Einen davon habe ich für eine Tageswanderung auf dem 1000 m hohen Mount John genutzt. Es besteht auch die Möglichkeit ein Observatorium dort oben zu besuchen oder man genießt einfach den grandiosen Ausblick.
Die 3 Seen Lake Tekapo, Lake Pukaki und Lake Ohau sind allesamt durch ein Kanalnetz verbunden und werden im Waitaki-Wasserkraftprojekt zur Stromerzeugung genutzt.
Endlich am Lake Pukaki angekommen erstrahlt auch dieser in einem herrlichen türkiesblau. Am am nördlichen Ende des Sees trohnt der größte Berg Neuseelands der Mount Cook. Von den Maories wird er auch Aoraki genannt.
Von dort startet auch mein eigentliches Ziel, der Alps 2 Ocean Cycle Trail (www.alps2ocean.com). Dieser verläuft über 300 km von den Southern Alps zum Pazifik und ist damit der längste durchgehende Radweg in Neuseeland.
Dies wollte ich mir natürlich ersparen und so entschied ich mich auf dem Glantanner Campingplatz 18 km vor dem Mt Cook Village zu nächtigen... was im Nachhinein eine sehr gute Entscheidung war!
Denn am nächsten Tag dürfte ich das unberechenbare Wetter am eigenem Leib erfahren =). Dank Gegenwind benötige ich für die 18 km ca 2,5 h Stunden und für den Rückweg ca 40... was für ein Unterschied!
Auf dem Rückweg, ist mir dann auch noch eine Speiche am Hinterrad gebrochen... das Unheil nahm seine Lauf.
Die anderen Tage bin ich zum Mt Cook Village getrampt, aus Angst noch weitere Schäden am Rad zu verursachen. Aus heutiger Erfahrung weiß ich, das man problemlos noch lange mit ein oder zwei gebrochen Speichen fahren kann ;).
Die schönen Wandermöglichkeiten im Park reichen von leichten Tageswanderungen in direkter Umgebung bis zu spektakulären Bergtouren. Die meisten starten vom DOC Campingplatz aus.
Ich bin den Kea Point Track, Hooker Valley Track und den Mueller Hut Track gelaufen.
> Hooker Valley Track
> Mueller Hut Track
Vom Glentanner Campingplatz aus, ging es mit dem Bus ins 40 km entfernte Twizel. Dort gab es den nächsten Bikeshop, um mein Hinterrad reparieren zu lassen. Die Busfahrt kam mir ganz gelegenen, da ich noch derben Muskelkater vom Wandern hatte ^^.
Mit neuer Speiche ging es weiter auf dem Alps 2 Ocean Radweg zum Lake Ohau. Dort bin ich mitten in ein Mountainbikerennen geraten und war für eine gewisse Zeit die Nr. 1 =).
Dort habe ich auf einem kostenlosen traumhaften Campingplatz genächtigt, was keine gute Idee war. Dort wimmelte es nämlich nur so von Sandfliegen, die ziemlich penetrant sind und deren Stiche höllisch Jucken. Diese sind wahrscheinlich der Ausgleich zur schönen Landschaft und der nicht vorkommenden giftigen Tieren... Ying & Yang und so =)!
Die nächsten Tage ging es weiter über Omarama, Kurow bis nach Oamaru, wo der Alps 2 Ocean Cycle Trail endet. Kurz vor und nach Kurow sind mir jeweils 2 weitere Speichen gebrochen. Mir blieb in dem Moment nichts anderes übrig, als die restlichen 75 km bis nach Oamaru zu radeln, was gar kein Problem darstellte. Auf dem Weg dorthin habe ich noch die Elephant Rocks besichtigt.
Bis bald und liebe Grüße!